Über Neudrossenfeld

Schloss

Das Drossenfelder Schloss idyllisch zwischen Dorf und Rotmaintal gelegen.

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Terassengärten Neudrossenfeld

Düstere Gänge, prunkvolle Säle, zarte Prinzessinnen, tapfere Prinzen, mächtige Könige, üble Ränke, unbekannte Düfte, schattige Plätze unter uralten Bäumen, plätschernde Brunnen, knisternde Kies, Geisterbesuche. Seit frühester Kindheit träumen wir von geheimnisvollen Schlössern und verbotenen Gärten.

Das Schloss Neudrossenfeld und die Terrassengärten erfüllen diese Kindheitsmuster nicht. Und doch reicht auch ihr Ursprung ins dunkle Mittelalter zurück, als auf der Höhe über der Mainaue ein festes Haus stand. Seine Fundamentmauern birgt der Boden unter der Lindenterrasse. Diese selbst ist das Kellergeschoss eines abgetragenen mittelalterlichen Hauses. Auch der Kern des mit großen Sandsteinquadern verkleideten westlichen Geschossflügels ist vermutlich ein mittelalterliches Gebäude. Ein Eingang mit Treppe ist in der Küche des Restaurants gefunden worden. Dort ist er unter einer Glasplatte erhalten.

In der Renaissance - im 16. Jahrhundert - wurde neben den mittelalterlichen Gebäuden ein Speicher errichtet, der bereits in der Spätrenaissance im Obergeschoss als Wohnung umgebaut, heute den Mittelbau des Schlosses bildet. Zu dieser Zeit muss bereits der Terrassengarten angelegt worden sein. Ab 1752 setzte unter dem markgräflichen Minister Philipp Andreas von Ellrodt, den erst 3 Jahre vorher der Markgraf in den Adelsstand erhoben hatte, eine emsige Bautätigkeit ein. Durch einen glücklichen Zufall und die Sorgfalt der Maler bei den Renovierungsarbeiten 1990 - 1993 wurde im Stuck des Vorraumes zum Gontard - Saal die Jahreszahl 1752 entdeckt. Mit diesem unverrückbaren Datum gelang es, die verschiedenen Umbauphasen in eine zeitliche Reihenfolge zu bringen.

Nach 1752 wurden die vorhandenen Gebäudeteile zu einer Dreiflügelanlage ergänzt. Diese Umbaupläne sollen von dem Architekten Carl von Gontard stammen, der, wie auch die anderen hinzugezogenen Künstler für den Markgrafen von Bayreuth und die Markgräfin Wilhelmine, die Schwester Friedrich des Großen, arbeiteten.

Der Gärtner Andreas Raab und der Bildbauer Johann Gabriel Räntz wurden für die barocke Umgestaltung der Terrassengärten verpflichtet. Eine der Linden auf der Terrasse könnte noch zu der ursprünglichen Bepflanzung gehören. Die Buchshecke und der Kornellkirschen- Laubengang zählen mit ihren 160 Jahren zu den ältesten erhaltenen Gartendenkmalraritäten in Deutschland. Besonders die Buchshecke - jetzt ergänzt - ist höchst gebrechlich.

Friedrich Wilhelm, der 26jährige Sohn des markgräflichen Ministers, selbst Gesandter der Markgrafen am Wiener Hof, heiratete 1763 die schwedische Gräfin Christine Wilhelmine von Löwenhaupt. Kaum 18 Monate später starb der junge Graf. Die Arbeiten am Schloss wurden abrupt abgebrochen. 230.000 Gulden Bauschulden blieben den Erben neben Gütern und Privilegien.

1775 musste das Schloss und alle dazugehörigen Ländereien an Georg Christoph Freiherr von Reitzenstein für 52.000 Gulden verkauft werden. Der steile Aufstieg der Familie Ellrodt hatte ein jähes Ende genommen.

Die Schlossanlage war noch bis zum Tode des Freiherrn von Reizenstein 1785 und seiner Gemahlin Magdalena Christina 1789 in adeligen Besitz. In den nächsten 200 Jahren folgten acht bürgerliche Besitzer.