Liebe Bürgerinnen und Bürger,

ich möchte Sie über das in der Gemeinde Neudrossenfeld anstehende und wohl neben der Ortskernsanierung größte Projekt informieren. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Kinderbetreuungsplätzen im Krippenalter hat die Gemeinde die Pflichtaufgabe nach der Gemeindeordnung (GO) und dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) zu erfüllen und entsprechende Plätze zu schaffen.

Der Gemeinderat und auch ich persönlich legen großen Wert darauf, dass die Gemeinde für unsere kleinsten Einwohnerinnen und Einwohner adäquate und qualitativ gute Betreuungsplätze schafft. Mit unserem Träger, der Kirchengemeinde Neudrossenfeld, der KiTa-Fachaufsicht im Landratsamt Kulmbach, der Regierung von Oberfranken und nicht zuletzt mit dem von der Gemeinde mit der Planung beauftragten Architekturbüro Pastner ist ein Planentwurf entstanden, der eine ausreichende Anzahl von Plätzen vorhält, erweiterungsfähig ist und viel Raum zur Entfaltung und Entwicklung unserer Kleinsten zulässt.

Die A + I Ingenieurbüro GmbH aus Neudrossenfeld hat mit der Tiefbauplanung zur Verlegung der Straße in südliche Richtung einen wichtigen Schritt zur Umsetzbarkeit des Hochbauprojektes beigetragen. Aber auch zur Verkehrsberuhigung im Bereich, der Erhaltung / Schaffung von ausreichend Parkplätzen am Standort der Dreifachturnhalle sowie die Neuanlage von Gehwegen mit Verbindung zur Ledergasse und dem Baugebiet Am Wald II trägt die Planung förderlich bei.

Der Gemeinderat Neudrossenfeld hat sich die Entscheidung, ob der Standort der KiTa an der Grund- und Mittelschule beibehalten, oder ob ein kompletter Neubau an anderer Stelle errichtet werden soll, nicht leicht gemacht. Es wurde im Jahr 2022 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, bei der die Kosten für einen Neubau ermittelt wurden, der alle 197 erforderlichen Betreuungsplätze (Kindergarten und Kinderkrippe) an einem Ort bietet. Die ermittelten Kosten lagen bei 10,2 Mio. Euro. Die voraussichtliche Förderung bei 3,36 Mio. Euro abzüglich der Rückerstattung von Fördermitteln aus dem Kinderkrippenbau der KiTa Kunterbunt von rund 130.000 Euro, da die Zweckbindungsfrist für dieses Gebäude noch nicht abgelaufen ist. Zudem wurde durch den Grundstückseigentümer des Wunschgrundstücks keine Verkaufsbereitschaft signalisiert. Auch für die energetische Sanierung der KiTa Haselbusch müssten möglicherweise Fördermittel zurückgezahlt werden.

Die Kosten für die jetzige bauliche Erweiterung um vier Krippengruppen belaufen sich auf 3,9 Mio. Euro zzgl. der Kosten für die Straßenverlegung, die sich auf ca. 985.000 Euro beziffern. Die voraussichtliche Förderung liegt bei 1,31 Mio. Euro.

Durch die Verlegung der Straße wird das Gelände der KiTa Kunterbunt ausreichend vergrößert, sodass es später sogar denkbar und möglich wäre, die weiteren zwei Kindergartengruppen und die Krippengruppe der KiTa Haselbusch zu verlegen. Als mögliche Baukosten wurde ein Ansatz von 3,5 Mio. Euro ermittelt. Die Förderung darauf würde sich nach den aktuellen Fördersätzen auf 1,13 Mio. Euro belaufen.

Die Variante der Erweiterung der KiTa Kunterbunt bindet somit Eigenmittel der Gemeinde von 5,95 Mio. Euro, wobei zunächst für den notwendigen Krippenbau ohne den Umzug der KiTa Haselbusch nur 3,57 Mio. Euro Eigenmittel aufzuwenden wären. Die Variante des Neubaus auf „der grünen Wiese“ würde ca. 6,97 Mio. Euro binden. Der Gemeinderat Neudrossenfeld hat sich in seiner Sitzung vom 14. Dezember 2022 mehrheitlich dafür entschieden, die KiTa Kunterbunt zu erweitern und damit das Kinderzentrum bestehend aus Grund- und Mittelschule, Sporthalle, Mensa sowie der Kinderkrippe und dem Kindergarten Kunterbunt zu stärken und an diesem festzuhalten.

Der Dreiklang von Krippen, Kindergarten und Grund- und Mittelschule wird dadurch auch vom kirchlichen Träger als pädagogisch wertvoll angesehen. Liebe Bürgerinnen und Bürger, Sie können mir glauben, dass die Entscheidung weder mir als Bürgermeister noch den Mitgliedern des Gemeinderates einfach gefallen ist. Auch der anfallende Hol- und Bringverkehr wurde ausgiebig diskutiert. In der Ledergasse wurden Verkehrszählungen durchgeführt.

Aus meiner Sicht sprechen für die Standorterweiterung an der KiTa Kunterbunt, dass mit der Realisierung eine Verkehrsberuhigung durch die Straßenverschwenkung geschaffen wird, die Anbindung des Baugebietes An der Schule und Am Wald II durch einen Gehweg erfolgt, die bestehenden Parkplätze in abgeänderter Form weitgehend erhalten bleiben und auch ein entsprechendes Augenmerk auf die Wohnmobilstellplätze und auf die Zufahrtsmöglichkeiten für landwirtschaftliches Gerät gelegt worden ist.Außerdem fallen die Investitionen bei der Erweiterung nicht auf einmal, sondern je nach Bedarf und Erweiterungsfall verzögert an. Dies kommt der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde Neudrossenfeld sowie dem finanziellen Spielraum für sogenannte freiwillige Aufgaben zu Gute.

Die Skizzen (siehe oben) zeigen die aktuellen Planungen, die der Regierung von Oberfranken im Rahmen der Förderantragstellung vorgelegt worden sind. Eine Entscheidung der Regierung liegt der Gemeinde Neudrossenfeld noch nicht vor. Eine zeitnahe Entscheidung vorausgesetzt, könnten die Arbeiten zur Verlegung der Straße im Sommer/Herbst 2023 durchgeführt und mit den Bauarbeiten der Kinderkrippe im Herbst 2023 begonnen werden, sodass diese im Jahr 2024 fertiggestellt werden kann.

Herzliche Grüße

Ihr

Harald Hübner
Erster Bürgermeister